

Mehr Digitalisierung wagen und gewinnen: Das sollten Geschäftsführer beachten, damit alles gelingt
Sie wollen Ihr Bauunternehmen in absehbarer Zeit verkaufen und fragen sich, welche Modernisierungsmaßnahmen noch lohnen? Warum es sinnvoll ist, gerade jetzt zu digitalisieren, wenn Sie auf der Suche nach Käufern sind, erklärt Thorsten Wenzel, Director Sales bei NEVARIS.
Durch Digitalisierungsmaßnahmen finden Sie schneller und mehr Kaufinteressenten
Wer auf der Suche nach einem Käufer oder Nachfolger für sein Unternehmen ist, fragt sich, wie sinnvoll Investitionen dann überhaupt noch sind und ob sie den Verkaufswert des Unternehmens wirklich steigern. Digitalisierung ist eine besonders gute Investition, weil sie alle Abläufe des Unternehmens verbessert.
Verkäufer sollten bedenken, dass es ein riesiger Vorteil ist, ein Unternehmen nicht nur organisiert zu verkaufen, sondern schon organisiert anzubieten.
Es hat einen deutlich höheren Mehrwert für Käufer oder Interessierte: Zum Eindruck eines Unternehmens gehört nicht nur die Schale. Der Kern ist genauso interessant und relevant – spätestens bei der Bewertung des Unternehmens. Je detaillierter Unternehmer vorgesorgt haben und je besser die Prozesse und Strukturen sind, desto höher wird das Unternehmen bewertet.
Wie viel bringt Digitalisierung konkret?
Es kommt ganz auf das Unternehmen an, um wie viel Prozent sich der Wert durch Digitalisierungsmaßnahmen steigern lässt. Deshalb lässt sich nicht in Euro und Cent sagen, wie viel eine Digitalisierung bringt. Die Frage ist eher, welche Käuferschicht Sie ansprechen wollen. Suchen Sie Käufer, die nur möglichst billig einkaufen wollen? Käufer, denen es nichts ausmacht, dass es seit 15 oder 20 Jahren keine Investitionen gegeben hat – die es vielleicht eher auf den Kundenstamm absehen oder nur einen Mitbewerber weniger am Markt haben wollen?
Nicht gut organisiert zu sein, heißt billig verkaufen zu müssen.
Wer dagegen ein Unternehmen anbietet,
- das einen Stab von Mitarbeitern hat, die mit modernen Themen und Technologien umgehen können,
- mit Mitarbeitern, die für ihre Aufgaben auch gut in IT und Digitalisierung aufgestellt sind,
- über das Sie schnell eine Auswertung für den Käufer zur Verfügung stellen können,
- das eine Außenwirkung hat, weil Sie ein Management mit professioneller Projektsoftware haben,
- das während eines Bauablaufs mit Mängeln umgehen kann,
der hat eine ganz andere Wahrnehmung und spricht ganz andere Käufer an. Käufer sehen sofort, ob das Unternehmen zum bestehenden Portfolio passt oder vielleicht eine Lücke schließt. Das hat automatisch eine ganz andere Wertigkeit – und wirkt sich entsprechend positiv auf den Preis aus.
Digitalisierung sichert Arbeitsplätze
Digital versierte Mitarbeiter sichern die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Was Unternehmer aber auch im Blick haben sollten: Je besser ein Unternehmen organisiert und strukturiert ist, desto sicherer sind die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Qualifizierte Mitarbeiter, die spezialisiert sind und Dinge in moderner Art und Weise tun, sind mit effizienten digitalen Prozessen vertraut. Entsprechend haben sie einen hohen Wert für das Unternehmen. Die Chancen auf eine Weiterbeschäftigung nach Kauf oder Übernahme sind deutlich höher.
Wann sollten Bauunternehmen mit der Digitalisierung beginnen?
Je früher Sie beginnen, desto besser. Digitalisierung verläuft schrittweise in verschiedenen Zyklen, daher muss die Zeitachse für die einzelnen Schritte gut geplant sein. Das geht naturgemäß nicht von heute auf morgen. Der Prozess kann je nach Unternehmensgröße und abhängig vom Detaillierungsgrad bis zu mehreren Jahren dauern. Genauso lange kann es jedoch auch dauern, bis Sie einen geeigneten Interessenten gefunden haben, der das Unternehmen kauft oder als Geschäftsführer die Nachfolge antritt. Nutzen Sie daher die Zeit, um Ihr Unternehmen besser aufzustellen.
Beginnen Sie mit der Digitalisierung dort, wo Wettbewerber besser sind
Wo Sie mit der Digitalisierung anfangen, hängt davon ab, wo am ehesten der Schuh drückt. Sie stellen fest, dass Ihr Wettbewerb anders agiert? Dass Sie weniger Anfragen bekommen? Und dass in Ihrem direkten Umfeld häufiger der Mitbewerber den Auftrag bekommt? Das sind alles Gründe, um sich Gedanken zu machen: Wo stehe ich mit meinem Unternehmen – und warum?
Wir erleben es häufig, dass Unternehmen die Modernisierung im kaufmännischen Bereich beginnen. Also ganz klassisch: Finanzbuchhaltung, Einkauf, Geräte. Auch Controlling-Themen sind da wichtig.
Sind Sie attraktiv in den Angeboten, die Sie erstellen? Haben Sie sich schon Gedanken über die Organisation gemacht, die erforderlich ist, um gute, passgenaue und auch preisgerechte Angebote abgeben zu können?
Doch auch die technische Seite ist wichtig. Brauchen Sie eigene Server? Oder ist Software as a Service eigentlich viel sinnvoller? Über diese Fragen lohnt es sich nachzudenken.

Digitalisierungsmaßnahmen verbessern die Außenwirkung
Ein dritter Bereich ist die Mobilität. Wie kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitern, die auf der Baustelle sind? Dafür gibt esmittlerweile tolle Tools und Technologien, die man verwenden kann. Das ist nicht nur für Ihren Workflow gut, es hat auch eine Außenwirkung und zeigt potenziellen Käufern, dass Sie ein modernes Unternehmen sind.
Digitalisierung liefert Zahlen bei Bedarf sofort
Interessiert sich ein Käufer für Ihr Unternehmen, wollen Sie Ihre Unternehmenszahlen auf Knopfdruck parat haben. Auch das ist ein Grund für Digitalisierung.
Sie liefern Zahlen und Kontext auf Knopfdruck.
So sind Sie in der Lage, Unternehmenszahlen technisch bewerten zu können. Sie haben für Kaufinteressenten fertig präsentierbare, relevante Zahlen.
- Welche Projekte haben Sie in der Vergangenheit realisiert?
- Welche Projekte sind aktuell in der Bearbeitung?
- Wie gehen Sie mit neuen Projekten um?
- Wie akquirieren und bewerten Sie Projekte?
Mit Digitalisierungsnaßnahmen bieten Sie Investitionssicherheit
Wenn Sie als Unternehmer Digitalisierungsmaßnahmen umsetzen, bieten Sie potenziellen Käufern eine langfristige Investitionssicherheit. Deshalb ist es sinnvoll, einen Partner für die Digitalisierung auszuwählen, von dem Sie wissen, dass er auch noch die nächsten 10, 15, 20 Jahre präsent ist, einen Langzeitsupport anbietet – und innovativ bleibt.
Wählen Sie einen etablierten Anbieter
Wenn Sie über einen Wechsel nachdenken, sollten Sie nicht unbedingt an Ihren heutigen Produkten festhalten. Prüfen Sie, welcher Anbieter innovative, gute Lösungen hat.
Etablierte Anbieter haben eine große Plattform an Kunden. Dies führt zu einem Bekanntheitsgrad auch bei Käufern.
Sie wissen dann: Der Anbieter agiert weltweit und ist bekannt für Innovation und aktuelle Themen der Technologie. Dies bietet Planungssicherheit, denn Unternehmen können mit den Systemen langfristig arbeiten.
Fazit: Wer einen detaillierten Blick ins eigene Unternehmen vermitteln kann, hat gute Chancen, schneller und mehr Kaufinteressenten zu bekommen.
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